Perth & Wanneroo

Perth & Wanneroo

Hallo, da sind wir wieder!

Perth

Die Ankunft in Australien war ganz anders als die in Malaysia: Vom Flugzeug über die Gepäckabholung und die Einreise zum Ausgang dauerte es kaum eine halbe Stunde. Und wenn wir unsicher waren, welches Ticket wir für den Zug brauchten, stand direkt neben dem Automaten jemand vom Zugunternehmen, der uns weiter half.
Insgesamt sind Australier extrem hilfsbereit und insgesamt einfach gut drauf. Schon kurz nach der Landung fiel uns auf, dass Australier in der Öffentlichkeit zurück lächeln (und teilweise sogar zuerst!), was uns in Deutschland kaum passiert.

Die ersten Tage verbrachten wir in Perth. Sofort wurde klar, dass es hier selbstverständlich zu sein scheint, dass jeder Sport macht. Die Zahl der Läufer, die ihre Morgenrunde am Wasser entlang liefen, war kaum zu schätzen. Was für eine tolle Einstellung!

Einen Abend verbrachten wir im wunderschönen Botanischen Garten von Perth (Kings Park), der eine tolle Sicht über die Stadt bot. Perth wirkte auf uns sehr amerikanisch: große Vorstädte, eine Stadt dominiert von Autos. Trotzdem hat die Stadt etwas freundliches und ist bemerkenswert sauber.

Sonnenuntergang im King's Park in Perth

Wanneroo

Nach zwei Tagen ging es dann in den Norden nach Wanneroo, nur 30min von Perth entfernt. Dort erwartete uns unser erstes Workaway auf einer Farm.

Was ist ein Workaway?

Bei einem Workaway arbeitet man gratis in einem Betrieb - meist in der Landwirtschaft - und darf dafür gratis dort wohnen und essen. Für ein Workaway braucht man kein besonderes Visum, da man kein Geld für seine Arbeit bekommt. Über Workaways kann man unter Einheimischen leben und das ganz ohne die zwei größten Kosten: Wohnen und Essen.

In Wanneroo angekommen, holte uns Sandy ab, unser Host. Sandy ist eine aufgeweckte Frau, die noch mit 77 ihren eigenen Bauernhof führt, samt Kompost, Hühnern, Gemüsebeeten und Traktoren. Am Hof angekommen sammelten wir erstmal Laub für ein Lagenfeuer. Beim Abendessen lernten wir die anderen kennen, die auf dem Hof lebten:

Zunächst war da Verena (Spitzname "V"), eine Österreicherin, die ebenfalls ein Workaway auf Sandys Hof machte. Da sie daheim in Österreich das gemeinsame Haus mit ihrem Mann selbst gebaut hat, brachte sie wertvolle praktische Erfahrung mit. In unserer Freizeit haben wir Ausflüge ans Meer und zum Yanchep Nationalpark gemacht und haben die Brotabteilung im Supermarkt geleert. Von V konnten wir viel lernen und über alles gemeinsam lachen. Aber auch Simone, Benny, Max und Brad haben uns alle mit ihrer Persönlichkeit und ihren Geschichten fasziniert und zum Lachen und Staunen gebracht. Simone, die Tochter von Sandy, war absolut einzigartig und ziemlich verrückt. Benny wurde von Sandy aus dem Gefängnis geholt (Sandy hilft so gut wie jedem) und darf nun mit seinem Sohn Max auf dem Hof wohnen. Brad war ein junger Mann, der nie ohne ein Bier in der Hand anzutreffen und ein wahnsinnig lustiger und fröhlicher Geselle war.

Yanchep Lagoon, WA

Jeden Tag kümmerten wir uns auf dem Hof um die Arbeiten, die gerade anfielen: von regulärer Gartenarbeit, Sonnensegel aufhängen, kochen, putzen, über Pferdeäpfel als Kompost schippen bis zum Erweitern des Zaunes für die Hühner. An manchen Tagen hatten wir bis zu 40 °C und versuchten, unsere Arbeit vor der Mittagshitze zu erledigen.

v.l.n.r.: Helena, Florian, Brad, Verena, Mike. Sonnenuntergang am Meer

Die Distanz zum Alltag gab uns eine ganz neue Perspektive. Unsere Handys blieben die meiste Zeit im Zimmer und wurden kaum benutzt. Wir verbrachten Abende am Lagerfeuer und lernten neue und interessante Menschen kennen. Der Abschied fiel uns schwer, zumal in den letzten Tagen noch Mike aus Schottland das Team um seine fröhliche Art und selbst komponierten Songs auf der Gitarre ergänzte. Aber wir freuen uns nach der Arbeit auf dem Hof auch auf eine ganz andere Art der Reise in Melbourne.

Bilder